Blutbuche Herkunft

Die Blutbuche (Fagus sylvatica 'Purpurea') ist eine beeindruckende rotlaubige Variante der heimischen Rotbuche (Fagus sylvatica) und zählt zu den beliebtesten Zierformen dieser Art. Ihre Herkunft ist botanisch eng mit der europäischen Rotbuche verknüpft, die als dominierende Laubbaumart große Teile Mitteleuropas prägt. Die Blutbuche selbst entstand jedoch aus einer natürlichen Mutation, vermutlich im 15. oder 16. Jahrhundert, und wurde in Deutschland erstmals gezielt beschrieben. Seit dem 19. Jahrhundert wird sie durch Auslese und vegetative Vermehrung als Kultursorte verbreitet und kultiviert. Inzwischen ist die Blutbuche in weiten Teilen Europas in Parks, Gärten und auf Friedhöfen zu finden. Besonders in alten Schlossgärten, auf weitläufigen Rasenflächen und an repräsentativen Alleen wurde sie wegen ihrer majestätischen Erscheinung geschätzt.

 Botanisch gesehen handelt es sich um einen reinen Klon, der über Veredelung auf Rotbuchenunterlagen weitervermehrt wird – die Sortenechtheit ist nur auf diesem Weg zu sichern. Typisch für die Blutbuche ist das intensive purpurrote bis dunkelviolette Laub, das besonders im Frühjahr leuchtet. Mit zunehmender Saison kann die Farbe ins Dunkelgrüne übergehen, bleibt aber in der Regel deutlich dunkler als bei der Wildform. Diese Färbung verdankt die Blutbuche dem erhöhten Gehalt an Anthocyanen, die den grünen Blattfarbstoff (Chlorophyll) teilweise überlagern. Dieser besondere Farbstoff hat nicht nur ästhetische Bedeutung, sondern dient auch dem Schutz der Blätter vor UV-Strahlung und übermäßiger Verdunstung – ein evolutionärer Vorteil, der die Blutbuche robust gegenüber Sonne und Wind macht.

Als stattlicher Baum erreicht die Blutbuche Höhen von 25 bis 30 Metern, mit einem oft breit ausladenden Kronendach, das tiefe Schatten wirft. In Einzelstellung auf Rasenflächen oder als Solitär kommt ihre Wirkung besonders gut zur Geltung. Sie kann mehrere hundert Jahre alt werden und bietet in ihrer Lebenszeit Lebensraum für viele Tierarten – vom Kleinsäuger bis zum Höhlenbrüter.

Blutbuche Pflege und Standort

Die Blutbuche bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit tiefgründigem, humosem und gut durchlüftetem Boden. Sie liebt nährstoffreiche, leicht saure bis neutrale Böden mit gleichmäßiger Feuchtigkeit. Verdichtete oder dauerhaft nasse Böden sollten vermieden werden – Staunässe verträgt sie schlecht. Trockenheit verträgt sie als Jungbaum nur bedingt und benötigt in den ersten Jahren eine konsequente Wasserversorgung. Im Vergleich zur Wildform reagiert die Blutbuche etwas empfindlicher auf extreme Hitze oder starke Trockenperioden, vor allem wenn sie an sehr sonnigen, exponierten Standorten steht. Ihre rote Blattfarbe führt zu einem etwas geringeren Chlorophyllanteil, was die Photosyntheseleistung leicht reduziert – ein Grund mehr, in der Jugend auf optimale Bedingungen zu achten. Im Bodenbereich empfiehlt sich eine lockere Mulchschicht aus Laub oder Rindenhumus, um Feuchtigkeit zu speichern, das Bodenleben zu fördern und die empfindlichen Feinwurzeln zu schützen. Als Flachwurzler reagiert die Blutbuche empfindlich auf Bodenverdichtung und Konkurrenz durch Rasen – ein ungestörter, gemulchter Wurzelraum ist deshalb besonders wichtig.

Blutbuche schneiden

Blutbuchen wachsen aufrecht, kompakt und dicht verzweigt. Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht zwingend erforderlich, kann aber in jungen Jahren helfen, eine gleichmäßige Kronenstruktur zu entwickeln. Wenn du den Baum formen möchtest oder einzelne Äste entfernen willst, solltest du dies im Spätwinter oder nach dem Laubfall im Herbst tun – außerhalb der Hauptwachstumszeit. Entferne dabei vor allem sich kreuzende, abgestorbene oder reibende Äste sowie Konkurrenztriebe zur Stammverlängerung. Verwende immer sauberes, scharfes Werkzeug und achte auf glatte Schnittstellen, damit der Baum die Schnittstellen rasch überwallen kann. In Hecken oder Formschnitten kann die Blutbuche durch ihren dichten Wuchs hervorragend in Form gehalten werden. Dort sind auch Rückschnitte mehrmals im Jahr möglich – der klassische Buchenheckenschnitt erfolgt meist im Juni (Johannistrieb) und auf Wunsch nochmals im Spätsommer.

Muss man Blutbuchen düngen?

Auf einem guten, humosen Gartenboden ist eine zusätzliche Düngung meist nicht notwendig. Die Blutbuche wächst langsam, gleichmäßig und ist genügsam, was den Nährstoffbedarf betrifft. Wenn du ihr dennoch etwas Gutes tun willst – etwa bei Neupflanzung oder auf sehr sandigem Boden – kannst du im Frühjahr organischen Dünger ausbringen. Geeignet sind Kompost, Hornspäne oder reifer Stallmist. Achte darauf, den Dünger nicht direkt an den Stamm zu bringen, sondern im äußeren Wurzelbereich leicht einzuarbeiten oder als Mulch aufzutragen. Diese Methode fördert das Bodenleben und liefert die Nährstoffe über längere Zeit hinweg. Mineralische oder schnell wirkende Dünger sind nicht zu empfehlen – sie begünstigen übermäßiges Längenwachstum und machen die Triebe empfindlicher gegenüber Spätfrost oder Windbruch. Ziel ist eine stabile, robuste Entwicklung in ruhigem Tempo – ganz im Sinne der langlebigen Blutbuche.

Blutbuche richtig gießen!

In den ersten drei bis fünf Jahren nach der Pflanzung ist die regelmäßige und gründliche Bewässerung der wichtigste Pflegefaktor. Besonders in heißen Sommern oder auf trockenen Standorten muss darauf geachtet werden, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Die Blutbuche reagiert auf Wassermangel mit Welken, Blattverlust oder schwachem Zuwachs. Gieße idealerweise morgens oder abends, wenn die Sonne nicht direkt auf den Boden trifft. Dabei gilt: lieber selten, aber dafür durchdringend gießen, damit das Wasser auch in tiefere Bodenschichten gelangt. Einmal gut gewässert ist besser als dreimal oberflächlich gegossen – so förderst du ein tiefreichendes Wurzelwerk.

Optimal unterstützt wirst du dabei vom baumbad Bewässerungssack. Der Sack wird um den Stamm gelegt, mit bis zu 75–100 Litern Wasser befüllt und gibt das Wasser über mehrere Stunden tröpfchenweise an den Boden ab. So gelangt die Feuchtigkeit gezielt in den Wurzelraum, ohne zu verdunsten oder ungenutzt abzufließen. Gerade bei Jungbäumen, bei starker Hitze oder bei Neupflanzung bietet der baumbad Bewässerungssack eine zuverlässige, wassersparende Methode, um den Baum konstant und effektiv zu versorgen – mit minimalem Aufwand und maximalem Effekt.

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